Von Pontius bis Pilatus
Willkommen bei «Von Pontius bis Pilatus», dem Podcast des IBR. Hier gibt es Geschichten von Menschen, die sich auf einen Entwicklungsweg gemacht haben. Es geht um Wegmarkierungen, Stolpersteine und Gipfelkreuzmomente.
Und wir wagen uns an «Wetterprognosen» - sprich Trends in unseren Kompetenzfeldern.
Dieser Podcast gibt Orientierung im Wegnetz der Wissens- und Weiterbildungslandschaft. Produziert im Podcaststudio der Hochschule Luzern Wirtschaft, am Fusse des Pilatus.
Jeden Monat eine neue Folge, abwechselnd moderiert von Sebastian Huber und Shiva Stucki-Sabeti vom Institut für Betriebs- und Regionalökonomie, eurem Bildungspartner.
Von Pontius bis Pilatus
#8 Philomena Colatrella: "Ich bin eine Zukunftsoptimistin"
Philomena Colatrella ist CEO der CSS-Gruppe, der grössten Schweizer Krankenversicherung. Im Gespräch mit Shiva Stucki-Sabeti nimmt sie uns mit auf ihren persönlichen Entwicklungsweg und gibt Einblicke in ihren Alltag. Es geht um Leistungsdruck, Fehlerkultur, psychologische Gesundheit - und um zukünftige Schlüsselkompetenzen.
- 2:12 Heimat, Nomadentum und Lieblingsdestinationen
- 4:39 "Ich bin eine Zukunftsoptimistin"
- 7:48 Zukunftskompetenzen: Hard Skills erarbeiten, mit Soft Skills übersetzen
- 11:05 "Powerzeit" frühmorgens für mehr Fokus
- 12:39 Der Ausbildungsweg: Lehrerseminar und Jus-Studium
- 15:41 Teams als Lernorte? Von Retros und Roundtables
- 19:10 Psychische Gesundheit:Druck durch die Leistungsgesellschaft
- 23:03 Arbeitgeber in der Pflicht: Gespräche, Bewegung, Meditation und Unconscious Bias
- 27:11 "Ich darf das Unternehmertum anders bespielen."
- 30:22 Stolpersteine, Resilienz und Fehlerkultur
- 41:27 Abschluss und Ausblick
"Von Pontius bis Pilatus" ist ein Podcast des Instituts für Betriebs- und Regionalökonomie IBR. Hier gibt es Geschichten von Menschen, die sich auf einen Entwicklungsweg gemacht haben. Es geht um Wegmarkierungen, Stolpersteine und Gipfelkreuzmomente. Und wir wagen uns an «Wetterprognosen» - sprich Trends in unseren Kompetenzfeldern.
Dieser Podcast gibt Orientierung im Wegnetz der Wissens- und Weiterbildungslandschaft. Produziert im Podcaststudio der Hochschule Luzern Wirtschaft, am Fusse des Pilatus. Jeden Monat eine neue Folge, abwechselnd moderiert von Sebastian Huber und Shiva Stucki-Sabeti vom Institut für Betriebs- und Regionalökonomie, eurem Bildungspartner. Produktion: Fabio Sandmeier
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[0:00] Aber so ein bisschen den Knopf auftun und jemandem irgendwie Mut machen, oder? Weil ich eine Zukunftsoptimistin bin. Ich ringe heute noch damit, wenn ich Fehler mache oder eine Fehleinschätzung. Das bin ich wirklich immer noch, da arbeite ich dran. Da arbeite ich dran, wirklich. Was heisst denn Leistungsperformanzin? Was heisst Leistungsorientierung? Und was sind so die Erwartungen? Man kann sehr performant sein oder noch performanter, wenn man, glaube ich, die Rahmenbedingungen absteckt und wenn man sie auch definiert zusammen mit den Mitarbeitenden, mit den Mitarbeiterinnen. Die Stunde, die ich dann morgen habe, die runde Stunde, das ist für mich eine unglaubliche Powerzeit, wo ich auf mich fokussiert bin und auf das, was mich erwartet. Und das hilft mir sehr, dann einigermassen gestärkt durch die Tage oder die Woche durchzugehen. [1:02] Music. [1:08] Von Pontius bis Pilatus, herzlich willkommen beim Podcast vom Institut für Betriebs- und Regionalökonomie, kurz IBR, hier an der Hochschule Luzern. Mein Name ist Shiva Stuck-Isabeti, ich bin Dozentin und Projektleiterin am IBR. Abwechslend mit meinem Kollegen Sebastian Huber moderiere ich diesen Podcast und freue mich, dass ihr heute wieder reinhört. In jeder Folge machen wir uns mit unseren Gästen auf den Weg und entdecken spannende Aufstieg, Gipfelkreuzmomente, aber auch Stolpersteine an den überraschenden Weggabelungen. Wir wollen von ungewöhnlichen Erfahrungen lernen, aber auch Wetterprognosen wagen und Orientierung bieten im Wegnetz der Schweizer Wissens- und Weiterbildungslandschaft. [1:49] Auch heute habe ich einen spannenden Persönlichkeitsgast. Herzlich willkommen, Filomena Galatrella. Danke vielmals für die Einladung. Ich freue mich auf den Austausch. Danke vielmals, dass du dir Zeit genommen hast und unser Podcaststudio gekommen bist, am Fuss des Pilatus im wunderschönen Luzern. Du arbeitest und wohnst in dieser Stadt. Was gefällt dir besonders an Luzern? [2:13] Ja, ich wohne in dieser Stadt. Ich bin in dieser Stadt aufgewachsen. Ich war dann während des Studiums weg und war sehr viel auf Reisen. Ich habe italienische Wurzeln, respektive meine Eltern. Sie kamen ursprünglich aus Italien. Meine Grosseltern waren schon da. Und von daher habe ich eher eine globale Ausrichtung, die offen ist, die auch sehr gerne fremde Kulturen und Länder hat. Und da habe ich einen sehr starken Bezug zu Luzern, die sich im Laufe der Jahre, ich habe natürlich nicht mehr damit gerechnet nach dem Studium, dass ich zurückkomme, die sich verstärkt hat. Aber ich bleibe sehr offen, ich bin sehr offen, ich bin verwurzelt, habe aber das Nomadentum in mir drin. Und ich glaube, die Kombination ist sehr faszinierend. Und das macht Luzern auch immer wieder zu einem faszinierenden Ort, um zurückzukommen. [3:07] Ich weiss gar nicht, kannst du von deiner Arbeit aus auch regelmässig reisen, oder ist das etwas, das du primär in deiner Freizeit machst? Ich bin sehr, sehr oft unterwegs, allerdings in der Schweiz und hier und da auch im Ausland. Aber ich bin sehr viel unterwegs, ich bin viel mit dem Zug unterwegs, ich bin in den städten zentralen Städten, Bern, Zürich, Genf, Loosan, In Basel bin ich sehr reg unterwegs, aber die Reisetätigkeit fokussiert sich vor allem auf meine Freizeit. Hast du eine Lieblingsdestination, Philomena? Ich muss ehrlich sagen, ja. Also Lieblingsdestination, mich hat Marokko immer sehr fasziniert. Vor allem Marrakesch mit diesen meandrierenden Gassen, mit den Düften, mit den Farben, die Kumulation von diesen Eindrücken, die so die Sinn ansprechen und natürlich auch die Lebhaftigkeit dieser Stadt und diesem Land. Ich war schon sehr viel in Marokko. Und das anderes Land, das mich auch sehr anspricht, ist Indien. Auch wegen der Farben, auch wegen der Kultur und der Geschichte. [4:27] Aber ansonsten ist Europa natürlich auch sehr faszinierend. In Skandinavien, aber auch in der Süden selbstverständlich, wo meine Eltern starke Wurzeln haben. [4:39] Du bist seit gut acht Jahren CEO der CSS, der grössten Krankenversicherung der Schweiz, und hast auch diverse Bezüge zu der Hochschule Luzern. Das ist uns immer auch wichtig, wenn wir einen Gäste einladen in diesen Podcast, dass sie irgendeinen Bezug haben. Du hast selber ein CAS absolviert bei uns in Finanz- und Rechnungswesen. Und die CSS schafft als Institution ja auch eng mit der HSLU zusammen, zum Beispiel im Rahmen des CAS Leadership Dual, wo eine praxisorientierte Führungsweiterbildung ist, unter starkem Einbezug des Arbeitgebers, in diesem Fall eben die CSS. Du bist immer auch wieder an Podiengesprächen bei uns zu Gast und das wird künftig sogar vielleicht häufiger der Fall sein, weil wir ja einen Themenschwerpunkt Gesundheit haben und auch Studiengänge anbieten neu an der HSLU. Ich möchte aber mit dir nicht über gesundheitspolitische Themen im engeren Sinn sprechen, sondern interessiere mich in erster Linie für dich als Mensch, für deine Arbeit und ich möchte auch noch das Thema psychische Gesundheit anschneiden. Du bist sehr breit interessiert, du lest gerne, interessierst dich für philosophische Themen, du langlaufen, zum Beispiel im schönen Engadin. Womit beschäftigst du dich besonders gerne? [5:55] Ja, das ist wirklich, das hat mich auch als junge Frau ein bisschen weit auch, wie soll ich sagen, das war eine Herausforderung für mich und auch für mein Umfeld und früher auch für meine Eltern, weil ich einfach sehr viele Interessen habe, sehr breit interessiert bin und mich entscheiden für einen Weg war nicht ganz einfach. Ich interessiere mich für, Für das Weltgeschehen, für die Zusammenhänge, also für geopolitische Zusammenhänge. Ich interessiere mich für Kultur. Ich gehe gerne ins Theater, aber ich gehe sehr gerne an Konzerte. Ich habe selber lang Klavier gespielt und bin sehr Musikinteressiert. Und was ich jetzt vor allem aufgrund der beschränkten Zeit, die ich habe, bin ich, ich lese sehr viel. Ich lese sehr viel und was mich natürlich auch das Grundinteresse von mir war schon immer. [7:02] Menschen, Interaktion mit Menschen, Austausch mit Menschen und in diesem Zusammenhang auch die Entwicklung von Leuten. Ich bin sehr interessiert an jungen Leuten und wie sie sich entwickeln und welche Möglichkeiten sie haben. Da versuche ich mich immer im Gespräch, im Dialog dafür zu interessieren, was der Weg von jemandem ist. Die Herausforderung ist immer für mich selber den Knopf aufzutun und jemandem Mut machen, weil ich eine Zukunftsoptimistin bin. Und in dem Zusammenhang vielleicht noch ein weiteres Interesse ist, ich bin sehr an der Zukunft interessiert, an der Zukunftsforschung oder wie die Zukunft gestaltet werden könnte. Was sind so Visionen der Zukunft? Also ich bin wirklich sehr breit interessiert. [7:48] Wir beschäftigen uns apropos Zukunft auch immer wieder z.B. unseren Weiterbildungen mit Zukunftskompetenzen. Was geben wir unseren Teilnehmenden mit? In der Ausbildung selbstverständlich auch, den Studierenden, aber auch in der Weiterbildung. Was brauchen sie für das Arbeitsleben von morgen und über morgen? Was sind deine Gedanken zu dem? Was hast du das Gefühl, wo sollten wir einen Schwerpunkt legen? Man führt die Diskussion oft. [8:19] Eidimensional. Man rast auf die sozialen und emotionalen Kompetenzen fokussiert. Was ganz wichtig ist, ist, dass man sich harte Kompetenzen aneignet. Dass man inhaltliche Kompetenzen hat. Das kann man nicht wegdiskutieren. Oder dass es wichtig ist, dass man sich inhaltlich ein Gebiet, ein Thema erschliesst, wo man wirklich auch eine Expertise drin hat. [8:53] Wie man die Kompetenzen manifestiert oder umsetzt im Berufsleben, im privaten Leben, hängt sehr stark von der Persönlichkeit ab. Und das ist der zweite Aspekt. Und ich glaube, das geht Hand in Hand. Und der Persönlichkeitsaspekt ist für mich entscheidend. Wie bin ich als Person? Wie werde ich wahrgenommen? Was ist mir wichtig? Wie vertrauenswürdig bin ich? Wie glaubwürdig und verbindlich bin ich? Und wie gelingt es mir, meine Expertise so zu vermitteln, dass ich genau weiss, was die andere Person braucht oder die Empfängerin, den Empfänger braucht? Und ich glaube, das geht Hand in Hand mit den Hard Skills, dass man wirklich an der eigenen Person arbeitet, um eben die Hard Skills auch entfalten zu lassen in der Gesellschaft, im beruflichen Leben, im Privatleben. Und von daher bin ich nicht die, die gerade sagt, es ist entscheidend oder ausschlaggebend, es ist nur die emotionale Kompetenz. Ich glaube, wichtig ist das Übersetzen der Hard Skills entlang der emotionalen, sozialen Kompetenzen, von den Kompetenzen, die man in der Interaktion mit einer Gesellschaft. [10:15] Ausstrahlen, verankern und auch vermitteln. Das ist spannend. Ich sehe hier gerade eine Verbindung zum Reisen und den verschiedenen Kulturen. Auch dort ist häufig die Übersetzungsarbeit, dass man zuerst einmal wahrnimmt. Vielleicht ist auch Empathie da ganz wichtig. Was ist die Situation? Was ist das Gegenüber? Probiere es wirklich zu verstehen und das mit den sachlichen, fachlichen Inhalten zu kombinieren. Ich glaube, das ist das Erfolgsrezept, wenn man über Kompetenzen der Zukunft spricht. Denn dann kommt das auch viel besser an und das Verständnis, das man durch die Empathie weckt, wird viel klarer und auch durchschlagskräftiger. Da bin ich überzeugt davon. [11:04] Hast du irgendwelche Routinen oder Sachen, die in deinen Arbeits- und Alltag eingebaut hast, um dich wieder an das zu erinnern? Ich merke, jetzt bin ich mit dir im Gespräch und es ist super angenehm, weil du hast auch so eine ruhige Art. Das hilft mir auch, im Moment zu kommen und präsent zu sein. Aber häufig sind wir ja auch gestresst und wir haben einen riesigen Pendenzenberg. Und dann so wie, die Haltung zu bewahren, gelingt dir das? Und wenn ja, wie machst du das? [11:35] Es gelingt mir auch nicht immer perfekt. Aber was mir hilft, wenn du ein Ritual ansprichst, Ich stehe morgen um halb sechs Uhr auf und bin total fokussiert auf den Tag, auf die Planung des Tages, auf die Woche, auf Themen, auf Herausforderungen. Also ich mache mir so eine Art wie eine Landkarte von Problemstellungen, von Auserfassungen, von Pendenzen, wo ich irgendwie dann auch ein bisschen ordentlich mache und auch eine Priorität festlege, die mir die Möglichkeit gibt, eben auch fokussiert auf das zu schauen. Und ich glaube, die Stunde, die ich dann morgen habe, die runde Stunde, das ist für mich eine unglaubliche Powerzeit, in der ich auf mich fokussiert bin und auf das, was mich erwartet. Und das hilft mir sehr, dann einigermassen gestärkt durch die Tage oder die Woche durchzugehen. [12:39] Du hast vorher deine vielseitigen Interessen angesprochen. Das zeigt sich auch in deiner Aus- und Weiter- vor allem in der Ausbildung. Du bist eine gelernte Primarschullehrerin und hast nachher noch Rechtswissenschaften studiert und das Anwaltsparen gemacht. Das ist doch eine eher ungewöhnliche Kombi und eine interessante, wie ich auch finde. Wie ist es dazu gekommen? [13:05] Ähm... Die Wahl dieses Weges hat damit zu tun, dass damals das städtische Lehrerseminar ein sehr musisches Seminar war. Und das logische Fachgebiet mit dem musischen Fachgebiet sehr gut kombiniert hat. Und das hat mich fasziniert. Und darum diesen Weg. Nicht unbedingt, um dann Lehrerin zu werden, sondern viel mehr, dass ich zwei, drei Instrumente konnte, dort belegen konnte. Ich habe vor allem Gesang und Kavir gemacht. Ich konnte viele Sprachen belegen. Das Angebot, das umfassende Angebot und die Kombination der Fächer hat mich sehr fasziniert. [13:54] Was sicher eine Eigenschaft ist von mir und das hat sich dort auch ein bisschen, herauskristallisiert, ist, dass ich wie gesagt, mich hat immer interessiert, «Wie lehre ich? Wie lehren die Leute?» Also das Lernen lernen. Über welche Methodiken oder Instrumente kann ich besser Themen absorbieren, aufnehmen? Und das hat sicher gepasst. Und das habe ich dann versucht, auch in meinen Praktika umzusetzen. Und das hat mir natürlich auch geholfen auf dem weiteren Weg meiner Ausbildung. Aber für mich war immer relativ klar, dass ich studieren möchte. Ich hatte richtig die Durst nach analytischem Stoff oder analytischer Herangehensweise, die ich mir aneignen wollte. [14:52] Und das auch wieder in einem breiten Fachgebiet. Und Jusisch hat sich natürlich geeignet um verschiedene Disziplinen. Natürlich ist es ein Themagebiet und doch mit sehr vielen unterschiedlichen Themen, Fächern von der Rechtsphilosophie zu der Rechtsgeschichte, zum Zivilrecht, Privatrecht, Öffentlichenrecht und vor allem zum Europarecht und Völkerrecht, was mich sehr fasziniert hat. Also das hat für mich von Anfang an klar gewesen, dass ich in eine solche Richtung will. Das ist das eine und das andere. Jus, weil ich gerne eine Meinung vertreten will. [15:31] Und auch für jemand anderem einstehen? Und das war für mich der Weg, letztlich in die Anwaltstätigkeit. Oder warum ich dann auch eine Anwaltsbedenung gemacht habe? [15:41] Ich habe diverse Anschlussfragen. Ich entscheide mich für eine. Ich finde die Frage, weil sie mich persönlich auch beschäftigt, wie lernen wir? [15:53] Wahnsinnig interessant und relevant. Ich habe mich in den letzten drei Jahren in einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit Teams als Lernort auseinandergesetzt. Dass wir gesagt haben, Teams sind nicht nur ein Ort, wo man Arbeit erledigt oder auch ein Ort, wo man Zugehörigkeit erfährt, Bindung, was auch sehr wichtig ist für das Wohlbefinden an der Arbeit, sondern auch ein Ort, wo man lernen kann, von und miteinander und sich weiterentwickeln. Und ich habe mich immer wieder gefragt, wie passiert das und wie kann man das auch aktiv nutzen und nicht einfach nur so ein bisschen nebenbei? Hätst du Gedanken zu dem, aufgrund auch von deinem Wissen und deinen Erfahrungen? Lernen im Team. Wie werden Teams zu Lernort? Indem, dass man Teams dazu verwendet, so ein bisschen Retros zu machen. Wir machen das bei uns im Unternehmen. Kannst du ganz kurz erklären, wie? [16:50] Vielleicht in einem Projekt hat man irgendwie einen Meilenstein, den man diskutiert. Und es gibt dann irgendwelche Problemfelder, die man identifiziert, oder auch auf der menschlichen Ebene, Themen, die sich dann aufpuppen. Und dann entscheiden wir, ganz bewusst zu sagen, jetzt brauchen wir ein Reflexions, Roundtable, sage ich jetzt mal. Wir müssen zusammensetzen, um die Muster, die wir jetzt vorher erlebt haben, a, auf der Verhaltensebene, b, aber auch inhaltlich, dass man wirklich offen über das redet und auch ein bisschen weit dann auch deblockiert. Und dann tun wir das anberäumen, so eine Sitzung, so ein Meeting, und dann ist das strukturiert, also es wird entlang von einem Camben, dann wird die ganze Diskussion strukturiert, Lessons Learned abgeleitet und die werden wieder eingespeisen in die nächste PLA, Projektleitungsausschusssitzung. Das ist ein konkretes Beispiel. Das setzt voraus, aber dass man solche Momente natürlich auch. [17:53] Identifiziert, dass man spürt, da braucht es jetzt ein Teammeeting, wo man ein bisschen diagnostisch unterwegs ist und Karten auf den Tisch legt und sagt, was funktioniert jetzt nicht, was ist nicht gut gelaufen, was ist gut gelaufen und welche Lektionen daraus ableiten, damit das Projekt dann auch wieder in die Gänge kommt. Das, glaube ich, ist wichtig. Ich glaube, es ist eine strukturierte Diskussion, die aber auch Raum für Themen auf der menschlichen Ebene gibt. Und dann Klarheit in den weiteren Schritten. Und das repetitiv, das wirklich institutionalisieren. Weil dann wird es zu einer Gewohnheit. Und man entwickelt auch ein Bedürfnis im Unternehmen. Man will ein Retro machen oder ein Roundtable machen, weil man das und das Thema besprechen will. Also eine regelmässige, bewusste Reflexion, die man auf eine Meta-Ebene geht. Und interessanterweise auch hier wieder die beiden Aspekte, zum einen sachlich-fachlich, was wir bei den Kompetenzen schon angesprochen haben, aber auch persönlich und menschliche Aspekte. Also auch hier wieder die beiden Facetten. [19:09] Ich möchte mit dir heute auch über das Thema psychische Gesundheit reden und möchte einsteigen mit der Frage, was verstehst du eigentlich unter psychischer Gesundheit? [19:20] Ich denke, wichtig ist, wenn man über diese Definition redet, hat für mich vor allem das Thema der seelischen Belastung in diesem Kontext eine grosse Bedeutung. Also psychische Gesundheit heisst für mich seelische Unversehrtheit, mentales Gleichgewicht und letztlich auch, wenn man es holistisch anschaut, Also Gesundheit per se. Bedingt natürlich, also die physische bedingt natürlich auch psychische Gesundheit, das ist ganz wichtig. Das ist natürlich auch Teil der WHO-Definition. Aber es ist so entscheidend für. [20:05] Gesundheit im Gesamtkontext oder holistisch verstanden, dass man psychisch gesund ist, das heisst wirklich seelisch unbelastet ist, unversehrt ist und dass man, letztlich auch ein inneres Gleichgewicht hat. Bevor ich nachher bei dem noch etwas nachfragen, möchte ich noch ganz kurz auf die CSS-Gesundheitsstudie jetzt sprechen kommen. Interessanterweise haben die erste Umfrage ein paar Wochen vor Corona gemacht und machen das seither jährlich. Und ganz generell gesprochen würde ich sagen, es ist nicht unbedingt zum Besten bestellt bezüglich der psychischen Gesundheit der Menschen. Insbesondere bei jungen Frauen sieht man markante, vorher, nachher Verschlechterungen, auch seit der Pandemie. ein. Was sind deine Gedanken dazu? Wie würdest du das einordnen? Ja, wir haben zum Teil eine Verbesserung gesehen bei den jungen Erwachsenen, dass sie sich gesünder fühlen. Das ist immerhin eine Verbesserung in dieser vierten Gesundheitsstudie. Hingegen haben wir, was. [21:07] Mich so ein bisschen nachdenklich stimmt, ist, dass nur 15% der Befragten die Aussage gemacht haben, dass es ihnen sehr gut geht. Das ist nicht viel. und 75% der Gesamtbefragten fühlen sich von dieser Leistungsgesellschaft unter Druck gesetzt und haben das Gefühl, sie müssen sich ständig beweisen, leisten und performant sein. Und das betrifft vor allem die jungen Frauen unter 35. [21:33] Und das ist natürlich, man kann damit erklären, dass gerade bei Frauen unter 30, die natürlich auch sehr stark präsent sind im Berufsleben, aber auch in der Lebensplanung, der Familienplanung, sage ich jetzt mal. [21:51] Ihren Anspruch haben, eine Familie zu gründen. Und ich glaube, die Mehrfachbelastung, die immer noch ein Thema ist, kann dazu führen, dass man sich gerade, wenn man sich dafür entscheidet, Familie zu haben und beruflich tätig sein, was ich sehr unterstütze, dass es dann natürlich ein Thema ist, dass man sich ständig unter Druck fühlt. Das könnte eine Erklärung sein dafür. Aber das ist schon sehr besorgniserregend, finde ich. Und ich glaube, da haben gerade Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber eine wichtige Aufgabe, dass man das anspricht, dass man mit dem umgeht, dass man das auch einbezieht in den Arbeitskontext, in die Arbeitsbedingungen, in die Rahmenbedingungen, die man definiert und das gerade als Führungsperson, da sind Führungspersonen gefragt, das zu thematisieren. ist ganz wichtig. Was heisst denn Leistungsorientierung? Was heisst Leistungsorientierung? Und was sind so die Erwartungen? Man kann sehr performant sein oder noch performanter, wenn man, glaube ich, die Rahmenbedingungen absteckt und wenn man sie auch definiert zusammen mit den Mitarbeitenden, mit den Mitarbeiterinnen. [23:01] Du sprichst zum einen die Verantwortung der Arbeitgebenden an. Das sehe ich auf jeden Fall. [23:08] Vielleicht ein zweiter Teil, den ich auch noch sehe, ist die individuelle Verantwortung? Also wie kann ich für mich schauen, als Mitarbeiterin, als Führungskraft, was auch immer, dass ich gesund bleibe und dass ich auch vorleben kann, wenn ich jetzt in einer Führungsposition bin, zum Beispiel, was ich kann machen, wo dann auch die anderen sehen, dass sie das auch machen dürfen. So die beiden Aspekte nochmal betrachtet. Was haben die jetzt vielleicht bei der CSS für konkrete Vorgehensweisen oder Massnahmen, um zu der psychischen Gesundheit eurer Mitarbeiterin dabei zu tragen? Im betrieblichsten Gesundheitsmanagement gehen wir in die einzelnen Konzernbereiche, heisst die bei uns, in die einzelnen Divisionen, wo man das Thema Gesundheit anspricht, wo man so ein bisschen auch Themen, wo man Mitarbeiterbefragungen zum Thema Gesundheit machen, wo man dann die Auswertungen bespricht und auch Massnahmen zusammen mit der Führungsperson definiert, und wirklich auch die Leute begleitet. Wichtig sind eben, wie gesagt, Wir befassen uns ständig mit den Rahmenbedingungen, gerade bei Frauen auch. Wie gelingt es uns, ja, wie gelingt es uns. [24:20] Frauen oder Familien zu unterstützen, die im Berufsleben eingespannt sind, die mehrfach Herausforderungen haben, mehrfach auch gefordert sind. Wie gelingt es uns, die gut zu integrieren ins Arbeitsleben? Da geht es nicht nur um Homeoffice. Es geht wirklich darum, mit ihnen zu besprechen, wie man den Arbeitsalltag gestalten kann und welche Toleranzgrenze man gemeinsam ausmacht. Es ist oft, man ist sehr schnell, das sehe ich auch bei mir, in einem Muster, wo man sagt, jetzt ist die Person wieder nicht da. Ich glaube, das ist ein bisschen unconscious bias. Da haben wir auch Trainings gemacht, gerade kürzlich im Unternehmen. Wie gesagt, es geht von präventiven Massnahmen, Massnahmen zum Themenbeheben, bis heute natürlich zum Thema Bewegung, Wohlbefinden, wo man sehr stark auslebt im Unternehmen und uns auch wichtig ist, auch in den Geschäftsleitungen, übrigens, wo wir gerade jetzt angefangen haben in den vorletzten Geschäftsleitungs-Sitzungen mit Atemübungen, mit kurzen Meditationspausen. [25:34] Wo auch bei der Geschäftsleitung einen Mechanismus auslöst, wo man dann diskutiert im Unternehmen und auch weiter dreht ins Unternehmen. Und wo ja durchaus auch immer noch Sachen sind, wo wir jetzt zwar auch wissenschaftlich beleidigt, wissen, dass sie wirksam sind, dass sie zur Wohlbefindung und Gesundheit beitragen und gleichzeitig aber auch immer noch gewissige Vorurteile bestellen. Es ist vielleicht ein bisschen gespürschme Sachen oder auch gewissige Vorbehalte oder Irritationen. Und ich sehe aber auch zum Beispiel da an der Hochschule Luzern auch schon mit Studierenden vor Prüfungen, dass wir eine Achtsamkeitsmeditation gemacht haben. Und wirklich, die meisten erlebe ich als sehr offen und die haben das dann nachher auch als hilfreich in der Mehrheit bewertet, dass sie ihnen das sehen. Absolut. Ich glaube, wichtig ist, dass man die Leistungskultur anspricht. Das ist ja nicht per se verpönt. Aber dass man sie. [26:29] Auch beschreibt. Was stehen wir unter Leistungskultur? Und dass man natürlich auch fordernd ist. Ich glaube, wichtig ist, dass man fördernd und fordernd ist, auch wenn das banal klingt. Aber das Das ist die Herausforderung für uns Führungskräfte. Dass wir die Balance zwischen fordern und fördern, dass wir die Stämme, die kontinuierlich thematisiert, aber auch Massnahmen ableiten, die das unterstützen. Diese Art der Führungskultur. Ich glaube, es ist eine Frage der Führungskultur, in der man die Leute effektiv motivieren und stimulieren kann. [27:07] Viel zu leisten, weil sie sich aufgehoben fühlen und weil sie fasziniert sind von ihrer Arbeit am Ende des Tages. Und es ist ja so, auch wieder da erwissenermassen, wenn man sich wohlfühlt und nicht immer innerlich zum Beispiel extrem gestresst oder angespannt ist, dass man dann auch einfach leistungsfähiger ist. Absolut. Und der Punkt ist halt, dass das eigentlich auch Selbstzweck sein soll und nicht nur Mittel zum Zweck, denke ich. Und dann hat man positive Folgen. Wenn man so im Hinterkopf sagt, ja, wir machen das nur, damit sie nachher mehr leistet, wird es vielleicht weniger gut funktionieren. Aber ich glaube, dass es hier einen engen Zusammenhang gibt zwischen sich wohlfühlen und dann auch sehr viel leisten können. Und ich meine auch, das sehe ich hier und ich nehme an, es ist auch bei der CSS so, dass viele Leute wirklich intrinsisch motiviert sind und die wollen gute Arbeit leisten. [27:55] Absolut. Absolut. Das sehe ich auch so. Es ist ja auch erwiesen, dass zum Beispiel Dankbarkeit etwas ist, was einen glücklicher macht, die auch zu psychischer Gesundheit und psychischem Wohlbefinden beiträgt. Für was bist du dankbar? In deinem Arbeitsleben oder auch sonst? Ja, für die Möglichkeiten, die ich in einer Rolle nennen kann, die ich mitgestalten und entscheiden kann. Wo ich zum Teil auch Paradigmen nach meiner Wertvorstellung anpassen konnte. [28:31] Es gibt die Möglichkeit, die Rahmenbedingungen zu beeinflussen, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten? Wie stelle ich mir ein Unternehmen vor? Wie stelle ich mir eine Unternehmenskultur vor? Was braucht es, damit ein Unternehmen, in dem Sinn prosperiert, dass Menschen gerne für das Unternehmen arbeiten und auch gerne, die Arbeit ausführen, die sie haben, die Rollen, weil sie Teil sind von einem Konstrukt, das zukunftsgerichtet ist und auch Sinn macht am Ende des Tages. CSCS als Gesundheitsakteur und das Thema Gesundheit ist natürlich ein faszinierendes Thema und es ist ein gesellschaftlich relevantes Thema. Und wenn man das wirklich auch so bespielt, dass die Leute sehen, wir sind da, damit die Versicherten zu den Dienstleistungen kommen, die sie brauchen, damit man wirklich auch die Innovationen im Gesundheitssektor unterstützt, damit wir da sind, wenn ein Kunde ein Kunde ein Anliegen hat rund um das Thema Gesundheit. Ja, und das ist wichtig. Und für das bin ich dankbar, dass ich die Möglichkeit habe. [29:49] Das im positiven Sinn zu beeinflussen, diesen Rahmen. Und das Unternehmertum vielleicht auch ein bisschen anders zu bespielen und zu manifestieren. Es ist nicht immer... Man hat immer gerade Konzernen im Hintergrund. Die Wirtschaftsunternehmertum spielt auch eine wichtige volkswirtschaftliche Rolle. Und wenn man das gut macht, dann kann es wirklich auch einen wahnsinnig positiven Impact haben. Und für das bin ich dankbar. [30:22] Du hast jetzt auch die Sinnhaftigkeit angesprochen, die du bei deiner Arbeit siehst, die ja auch erwiesenermassen ganz zentral ist für das eigene Wohlbefinden, auch für die Motivation an der Arbeit. Etwas anderes ist, die eigenen Stärken möglichst jeden Tag einbringen und wie so Talente auch nützen. Wo hast du Gebiete, wo du besondere Stärken hast und die bringst du sehr gerne auch in deinem Arbeitsalltag ein? Ich glaube, es gelingt mir gut, mich in andere hineinzuversetzen. [30:55] Und auch zu spüren, wie es den Leuten geht oder was gerade im Unternehmen passiert. Auch wenn ich nicht an diesem Ort bin, wo das Problem gerade verortet ist, lokalisiert ist. Aber das gelingt mir sehr schnell, Zusammenhänge oder Unstimmigkeiten im Unternehmen zu identifizieren und dann in Interaktion zu gehen, natürlich überlegt. Ich würde gerne Probleme lösen. ich habe sehr gerne analytische Herausforderungen und das kombiniert auch wieder mit dem sich hineinversetzen in Situationen und in Menschen die empathische Seite das hilft mir wirklich zum Teil Stolperstein. [31:40] Frühzeitig zu erkennen ich kann sie nicht immer beseitigen aber das gelingt mir hin und da die frühzeitig zu erkennen und zu thematisieren und zu adressieren und das ist, glaube ich, eine Stärke, die ich da gut einsetzen kann, in meinem Job. Du hast jetzt gerade selber den Stolperstein angesprochen, genau auf die hätte ich auch noch sprechen kommen, weil zu psychischer Gesundheit gehört ja auch Resilienz, das ist ein Begriff, der im Moment ganz viel verwendet wird und unter anderem kann man Resilienz gewinnen, dadurch, dass man durch schwierige Situationen und Krisen geht und diese gut meistert und sie vielleicht auch zumindest später und mit Distanz als Lernmöglichkeiten sehen kann. Ich würde mich sehr freuen, wenn du einen von deinen Stolpersteinen mit mir oder uns teilen würdest. Und was du aus dem lernen konntest oder vielleicht auch, wie es dich weitergebracht hat. [32:40] Ich habe immer wieder Krisen meistern müssen, übrigens auch schon vorher. Ich wollte eigentlich eine internationale Karriere einschlagen. Ich konnte dann bei der CSS den CSS-Vereinen in eine Holdingstruktur überführen. Ich konnte die Umstrukturierung machen. Ich konnte die CSS in Zukunft führen. Schon in meiner früheren Funktion. Das hat mich dann bei der CSS hängen geblieben. Aber eigentlich ist das ein Leitmotiv. Ich bin immer wieder eingesprungen in schwierige Situationen. Beispielsweise, wenn wir gesehen haben, dass innerhalb von wenigen Monaten in einer Region, in einem Kanton höhere Gesundheitskosten entstanden sind. Es sind dann früher so ein bisschen der CFO oder der CEO zum Erisbüro gekommen, was machen wir da? Und das hat mich immer angespannt. Das hat mich immer angespannt. Ich dachte, jetzt müssen wir da unbedingt schauen. Was ist das genau? und was passiert da genau. [33:40] Das hat mich eigentlich immer so begleitet. In der Zeit, in der ich war, sind sicher die regulatorischen Herausforderungen. Ich sage jetzt nicht Stolperstein, aber wir hatten das regulatorische Thema, das ein Stolperstein war, in dem Sinn, dass man sich dann sehr rasch mit Vorwürfen, konfrontiert sind, wo man argumentativ begegnen muss. Und wo man dann auch das Unternehmen sehr rasch darüber unterrichten muss, was sind das für Herausforderungen, wo man konfrontiert ist damit, was heisst das konkret für uns und inwiefern ist das Unternehmen der Perspektive. [34:28] Die Solidität von Unternehmen durch das beträchtigen. Und das ist eine Situation gewesen jetzt im 2022 beispielsweise, wo wir wirklich so ein bisschen regulatorische Herausforderungen hatten, wo sehr, sehr interessant war, um die Leute im Unternehmen zu spüren, wo es stehen, wie die Leute mit dem umgehen, wo es sehr viele Erläuterungen gebraucht hat, sehr viele Erklärungen gebraucht hat, aber nachher das ganze Unternehmen noch stärker geworden ist, weil man sehr offen war, transparent war und aber auch natürlich ganz klar auch den Aufruf gemacht hat, so, und jetzt müssen wir auch die SEC und die. [35:09] Herausforderungen oder die Ansprüche, die auch der Regulator hat, müssen wir erfüllen. Und das ist richtig, dass man das macht. Und das ist wirklich, wenn man dann auch die kommunikative Hürden oder Stolperste im Kontext von einer solchen Herausforderung meistern kann, ist das sehr heilsam. Es ist sehr heilsam und man lehrt auch sehr viel. Man lehrt auch sehr viel, wie man die konkreten Massnahmen umsetzt. Man lehrt sehr viel, die Leute kennen zu lernen. Wie gehen die Leute mit dem um? Und selber lehrt man sehr viel, wie viel ich überhaupt beeinflussen kann. Wie kann ich das vermitteln, dass das zum Job gehört, dass das zu einem Unternehmensverlauf gehört. Und das hat mich sehr positiv gestimmt. Wie die Leute mit dem umgegangen sind und wie das Vertrauen in die Führung, das war ein schöner Moment, muss ich ehrlich sagen. Und das haben wir auch gut überstanden. [36:11] Zusammenhangend mit der Stauberstein ist auch eine Fehlerkultur. Wie geht man mit Fehlern um in einem Unternehmen? Mich würde sehr interessieren, zwei, drei Gedanken von dir zu der Fehlerkultur und vorher aber noch ganz persönlich, wie einfach fällt es dir, Fehler zu machen? Ja, da bin ich nicht so gut, ehrlich gesagt. Und bin sehr kritisch. [36:41] Ich ringe heute noch damit, wenn ich Fehler mache oder eine Fehleinschätzung. Da arbeite ich wirklich noch. Da arbeite ich dran. Da arbeite ich dran, wirklich. Fehlerkulturen. Es gibt für mich so Themen, gerade in einem regulierten Umfeld, null-Fehler-Toleranz. Da müssen wir uns auch nichts vormachen. Es gibt einfach Governance-Vorgaben, Regulatur, die muss man einhalten. Punkt. Da gibt es einfach keine Fehlerkultur. Im Prinzip geht es gegen null, sagen wir es so. Und dann gibt es aber durchaus in der Umsetzung von Strategien, von Projekten, von Initiativen, haben wir unterschiedliche Kontextfaktoren, die einen Einfluss haben auf den Erfolg einer solchen Initiative. Technologie, die technische Umsetzung, Projektleitung, die Steuerung von diesen Projekten. Menschen, das ist ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor. Wie sind die Teams zusammengesetzt? Haben wir die richtigen Leute beieinander? Und dort ist es ganz wichtig, und das haben wir jetzt auch gerade vor zwei Jahren so ein Projekt gehabt, wo wir wirklich lessons learned gemacht haben und wo wir an den Tisch gesessen sind und gesagt haben, jetzt müssen wir genau analysieren, was, haben wir Fehler gemacht, gibt es irgendwelche Themen, die wir ansprechen müssen, die wir anders korrigieren müssen. [38:06] Und das machen wir wieder an so Roundtables oder rund in den Tisch, wo wir uns damit auseinandersetzen. Selbstverständlich ist es nicht Frieden, Freude, Eier kochen immer. Selbstverständlich gibt es auch so Momente, wo wir das Gefühl hat, aber warum hat jetzt die Person das gemacht und warum ist jetzt das passiert? Ich glaube, es wäre wirklich nicht ganz ehrlich, wenn man sagen würde, man regt sich nicht auf ab dem Fehler oder man ist nicht irritiert ab dem Fehler. Aber wir sind zunehmend in der Lage und besser in der Lage, mit solchen Themen umzugehen und eine Fehlerkultur zu kultivieren, die uns weiterbringt. Das ist das Ziel. Wir müssen besser werden, wir müssen schleier werden. Das muss uns weiterbringen. Als Unternehmung, als Menschen, als Führungskräfte muss uns das weiterbringen. Und von daher gehen wir gezielt. [39:02] Unterschiedliche Einschätzungen, mögliche Fehleinschätzungen an, dass man wirklich lessons learned macht. Und wir machen das. Man darf es auch nicht zu häufig machen, weil das ist dann auch nicht glaubwürdig. Aber in wichtigen Situationen, bei wichtigen Themen, wenn es darum geht, strategische Entscheide auch zu hinterfragen, dann muss man das machen und das machen wir auch. Und ich denke, als Gegenpol versuche ich auch immer wieder in den Weiterbildungen zu vermitteln, das ist ein essentieller Bestandteil vom Zurückschauen. Und aber auch, das hast du vorhin auch gesagt, bei den Retros zu schauen, was ist uns gut gelungen und sich auch freuen über das, was funktioniert. Absolut, ja genau. Da bin ich auch ein bisschen weit, da habe ich auch noch ein Kohlbedarf, dass ich dann in dem Moment sehr stark fokussiere auf die Analyse, auf das, was jetzt gerade passiert ist. Was ich aber wirklich dann auch zeitlich vielleicht eher zu einem späteren Zeitpunkt oder Zeit verzögert zu machen, ist. [40:08] Ich versuche wirklich Wertschätzung an den Tag zu legen. Für das, dass man aus einer Situation gelehrt hat, dass man etwas wieder gut macht. Das mache ich sehr bewusst und sehr gezielt, dass ich den Leuten danke, Wertschätzung äussere und dadurch natürlich auch versuche zu motivieren und wirklich auch über diese Fehler oder schwierigen Situationen nicht mehr zu diskutieren und wirklich in die Zukunft zu schauen. Zwei Sachen vor meiner Abschlussfrage. Erstens, als jemand, der selber auch sehr streng ist mit mir selber, gebe ich dir doch die Möglichkeit, mir etwas zu sagen, was dir in den letzten 24 Stunden so richtig gut gelungen ist, Philomena. [40:54] Es ist mir in den letzten 24 Stunden gut gelungen, mich zu erholen. Ich habe in den letzten zwei Wochen nicht gut geschlafen und in den letzten 24 Stunden habe ich sehr gut geschlafen. Das ist mir gelungen, dass ich mich gestern Abend auf das eingestoben habe, guten Tee trunken habe, etwas Interessantes gelesen habe. Heute Morgen war ich stolz, dass es gelungen ist. Aber das hat ja nicht nur mit mir zu tun. Es ist immer auch Glück und Zufall. [41:27] Und dann möchte ich dir ganz herzlich danken. Ich habe das Gespräch mit dir extrem geschätzt. Ich habe dich als sehr offene, angenehme Persönlichkeit wahrgenommen. Und es ist mir eine grosse Freude, dass du dir Zeit genommen hast, hier bei uns zu sein im Podcaststudio der Hochschule Luzern Wirtschaft in Luzern am Fuss von Pilatus. Danke dir für das Mal. Ich habe das Gespräch auch sehr geschätzt. Mir stehen so als letzte Frage an mich noch Fragen, wo dein Weg jetzt weiterführt. Wo geht es jetzt weiter? Was sind deine nächsten Termine, die heute noch auf dem Programm stehen? [42:01] Ich habe jetzt zufälligerweise am Nachmittag, aber das ist ein reiner Zufall, noch mal ein Podcast, aber zu einem ganz anderen Thema mit Avenir Suisse, wo es um die integrierte Versorgung geht, wo es ein Thema ist, das mich sehr interessiert. Wie organisieren wir die Versorgung von der Zukunft? Wie arbeiten sich die unterschiedlichen Gesundheitsplayer, die Leistungserbringer, wie arbeiten die zusammen? Interdisziplinarität ist ein grosses Thema. über die gesamte Patientenkette hinweg. Und das ist, glaube ich, schon die Versorgung von der Zukunft. Und da setze ich mich sehr stark dafür. Ich habe noch einen Abendtermin, ich habe noch einen Termin mit externen Stakeholder. Ich habe ein Geschäftsessen am Mittag. Ja, das sind so meine heutigen Termine. Also das ist die ganz neue Zukunft. Wir wünschen dir, liebe Philomena, auf deinem Weg weiterhin alles Gute. Noch einmal danke vielmals dass du bei uns warst und in der nächsten Folge von Pontius bis Pilatus spricht mein Kollege Sebastian mit Benny Huckel über seinen Weg vom Profisport zum Start-up-Gründer und wie er den an der HSLU vorbeigeführt hat. Über einen Kommentar zum heutigen Beitrag freuen wir uns über die IBR-Webseite oder die LinkedIn-Fokusseite vom Institut für Betriebs- und Regionalekonomie. Mein Name ist Shiva Stuckisabeti, vielen Dank fürs Zuhören und wo immer euch ein Weg hinführt, er soll erkenntnisreich sein. [43:23] Music.